Pfarrei St. Matthias
Die Pfarrei St. Michael Gochsheim (Heute evangelische Pfarrei) gehört zu den sogenannten Urpfarreien des Bistums Würzburg. Gochsheims älteste Tochterkirche ist die Laurentiuskirche in Obereuerheim. Wann die Laurentiuskirche von Gochsheim getrennt wurde, lässt sich geschichtlich nicht mehr nachweisen, aber es muss vor 1306 gewesen sein. Im Jahre 1543 wurde durch einen Untervogt des Landgrafen Phillip von Hessen, die neue protestandische Religion eingeführt. Für lange Zeit, war damit katholisches Leben in Gochshem ausgelöscht. Die Bewohner des Erthal'sche Schlösschen dürften die einzigen Katholiken in Gochsheim gewesen sein. In der ehemaligen Filialkirche von Gochsheim, Peter und Paul Grettstadt entwickelte sich eine selbstständige katholische Pfarrei, die für lange Zeit, die wenigen neu ankommenden Gochsheimer Katholiken versorgte. Im Jahre 1890 verfügte die bischöfliche Behörde, dass die wenigen Gochsheimer Familien (unter 10) von Weyer aus betreut werden mussten. 1925 kaufte der Weyerer Pfarrer ein Grundstück für den Neubau einer kath. Kirche und 1926 wurde die Gaststätte zur Eisenbahn mit Saal und Wohnhaus dazugekauft und zur Notkirche umgebaut. (Heutiges Pfarrheim) In Gochsheim gab es damals ca. 170 Katholiken. Durch Zuzug kamen immer mehr katholische Bürger nach Gochsheim, so dass man 1939 etwa 400 Katholiken zählte. Bis 1941 wurde die Seelsorge von Weyer aus übernommen, bis dann Hl. Geist die Betreung der Gochsheimer übernahm. Der spätere Kardinal Dr. Julius Döpfner, war als Kaplan für die Seelsorge in der Diasporapfarrei St. Matthias zuständig. 1945 kam mit Baptist Leidner der erste Pfarrer, in die jetzt eigenständige Pfarrei, die sich als Stadtrandpfarrei durch ständigen Zuzug prächtig entwickelte. Pfarrer Gregor Rügamer nahm das Wagnis auf sich und ließ, für die Gläubigen die nicht mehr in der Notkirche Platz hatten, ein Kirche bauen, die 1961 von Bischof Josef Stangl eingeweiht wurde. Durch die Eingemeindung von Weyer und dem stetigen Zuzug von Neubürgen wurde aus einer Diasporagemeinde, eine Pfarrei mit ca. 2000 Katholiken, die bis heute größte Glaubensgemeinschaft Gochsheims.. Von den 6000 Einwohnern der Gemeinde Gochsheim sind heute etwas mehr als ein Drittel Katholiken. Als größte Pfarrei in der Pfarreiengemeinschaft St. Christophorus im Mainbogen hat Gochsheim den Verwaltungssitz und eine ausreichend große Kirche um der Pfarreiengemeinschaft Platz zu bieten.
Kreuzweg von Max Walter gestaltet
Die Pfarrkirche St. Matthias besitzt das Kuriosum, dass es zwei besonders schöne künstlerisch gestaltete Kreuzwege aufzuweisen kann. Einer von dem Kölner Künstler Egino Weinert und den ursprünglichen Kreuzweg den Max Walter. Einem fränkischen Künstler, der deutschlandweit viele weltliche und kirchliche Werke schuf. Er lebte ganz in unserer Nähe, in Vasbühl, einem Ortsteil von Werneck.
Er schuf für die Gochsheimer Kirche einen aus Bronzeteilen zusammengsetzten Kreuzweg. Teile davon fertigte er in Aluminiumguss, als Zweitverwertung für St, Michael Schweinfurt.
Einmalig, aber macht diesen Kreuzweg, dass er sich nicht an die "normale" Abfolge der bekannten Kreuzweg-Gebete hält und eigene gewählte Stationen hat. Sie decken sich zwar mit einem 1990 von Papst Johannes Paul eingeführten Kreuzweg. Um aber zu verstehen, weshalb es zu diesen Abweichung gekommen ist muss man an die Diskussionen im Vorfeld des II.Vatikanischen Konzils erinnern. Man wollte in dieser Aufbruchzeit die Kirche näher an biblische Quellen bringen.
So beginnt der Gochsheimer Kreuzweg mit der 1. Station im Abendmahl Saal. Auf die Stationen mit dem Schweißtuch Veronikas, der Begegnung mit den Frauen und den Wiederholungen des Kreuzfalles verzichtete der Künstler. Als 15. Station fügte er die Auferstehung dazu, denn nur durch Ostern bekommt ja die Passion ihren tieferen Sinn.
Weil viele Gläubige nicht mit dem Ablauf zurecht gekommen sind, Haben die Kirchenverwaltung Pfarrer Erich Greb, Wilhelm Manger, Georg Thunich, Berthold Fasel und Wolfgang Böhm 1987 einen weiteren Kreuzweg für 18 000DM anfertigen lassen.
Wobei der Kreuzweg von Max Walter, auch wenn er heute in der Pfarrkirche eine Nebenrolle bekommen hat, zum Nachdenken einlädt.
Wir laden Sie ein diesen ausdruckstarken Kreuzweg betend zu gehen.